Geschichte des Bundesverbandes Geriatrie

Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung erkannte Anfang der 1990er Jahre die Notwendigkeit einer altersgerechten medizinischen Versorgung von betagten und hochbetagten Patienten. So gründete sich auf Initiative des Bundesministeriums 1993 die „Bundesarbeitsgemeinschaft der geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen e. V.“ – zunächst mit 19 Mitgliedern. Die Entwicklung konzeptioneller Grundlagen und einheitlicher Qualitätskriterien für die geriatrische Versorgung stand anfangs im Fokus der Verbandsarbeit. Zudem gewann der bedarfsgerechte Auf- und Ausbau geriatrischer Versorgungsstrukturen an Bedeutung.

1997 erfolgte eine Namensänderung zu „Bundesarbeitsgemeinschaft der Klinisch-Geriatrischen Einrichtungen e. V.“ Hintergrund hierfür war damals unter anderem, die beiden zentralen Säulen der stationären geriatrischen Versorgungslandschaft – Geriatrien an Krankenhäusern und in Rehabilitationseinrichtungen – in der Verbandsarbeit wie auch in der Außendarstellung stärker integrieren zu wollen. Nach dem weiteren Ausbau der Verbandsstrukturen, durch steigende Mitgliederzahlen sowie dem ständig wachsenden Aufgabenspektrum, beschloss die Mitgliederversammlung im Jahr 2008 eine Umbenennung in „Bundesverband Geriatrie".

Im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen des Verbandes im Jahr 2013 hob der ehemalige Gesundheitsminister Daniel Bahr die wachsende Bedeutung der Geriatrie und den damit notwendigen Ausbau der fachspezifischen Versorgungsstrukturen hervor. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gilt diese Herausforderung auch heute noch uneingeschränkt für den Verband und seine Mitglieder.

Auf der Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Bundesverbandes Geriatrie im Juni 2018 betonte Sabine Weiss, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), dass der Bundesverband Geriatrie seit nun mehr 25 Jahren eine bedeutende Rolle im Gesundheitswesen spielt und einen starken, unverzichtbaren Partner bei der flächendeckenden Umsetzung des Grundsatzes 'Rehabilitation vor Pflege' darstellt.

Meilensteine der 25-jährigen Verbandsgeschichte

Die Etablierung von Versorgungskonzepten, wie zum Beispiel dem Zertifizierungsverfahren atz® – Alterstraumatisches Zentrum“ zur Sicherung und Förderung der Versorgungsqualität alterstraumatologischer Patienten in der stationären Versorgung und das Qualitätssiegel Geriatrie, ein spezielles Qualitätsmanagementverfahren für geriatrische Einrichtungen, zählen ebenso zur erfolgreichen Verbandsarbeit, wie die Entwicklung des Fort- und Weiterbildungssystems „ZERCUR Geriatrie®“ für die Mitglieder des interprofessionellen Behandlungsteams.

Mit dem Kodierhandbuch Geriatrie gibt der Verband, insbesondere interdisziplinären Teams in der Geriatrie, eine praktische Kodierhilfe an die Hand. Das Kodierhandbuch soll praxisnahe Unterstützung in der täglichen Kodierung geben und stellt wesentliche Informationen für die Kodierung in der Geriatrie, in Ergänzung zu den Deutschen Kodierrichtlinien ICD-10-GM und Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS), zur Verfügung.

Das Weißbuch Geriatrie hat der Bundesverband Geriatrie im Jahr 2010 herausgegeben und damit erstmalig eine umfassende Aufbereitung der Versorgungssituation beziehungsweise -bedarfs geriatrischer Patienten in Deutschland veröffentlicht. Seit September 2017 ist der Verband in das wissenschaftliche Projekt TIGER – Transsektorales Interventionsprogramm zur Verbesserung der Geriatrischen Versorgung in Regensburg eingebunden, das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert wird.