Geriatrischer Versorgungsverbund

Der Bundesverband Geriatrie e.V. hat das Konzept des "Geriatrischen Versorgungsverbundes" entwickelt. Dieses soll als Grundlage für die Weiterentwicklung einzelner Versorgungsstrukturen dienen. Inhaltlich wurden die Vorteile eines "Zentrums" mit den Vorzügen eines "Versorgungsnetzwerkes" kombiniert. Der Ansatz lässt Raum zur regional individuellen Ausgestaltung.

Aufgrund ihrer altersbedingten Multimorbidität, Vulnerabilität sowie häufiger Behinderungen benötigen ältere Menschen im Fall von Krankheit und/oder Pflegebedürftigkeit ein auf ihre Bedürfnisse angepasstes Angebot. Dieses muss zwingend folgende Elemente in einem abgestuften Konzept enthalten:

  • Screening

Ein geriatrischer Patient muss als solcher identifiziert und in Abhängigkeit vom Screening-Ergebnis an die fachspezifische Behandlungsstruktur des Versorgungsverbundes weitergeleitet werden.

  • Multidimensionales Assessment

Statuserhebung, um die Versorgungsoptionen fachlich-individuell an den Behandlungsbedarf beziehungsweise das Rehabilitationspotenzial des Patienten anzupassen.

Zudem müssen die individualisierten Versorgungsangebote zum Zeitpunkt des jeweiligen Bedarfs kurzfristig verfügbar sein. Die resultierende Anforderung, Leistungsangebote zu vernetzen (Care-Management) und Patienten koordiniert zur Verfügung zu stellen (geriatrisches Case-Management) soll im geriatrischen Versorgungsverbund praxisgerecht realisiert werden. Das geriatrische Case-Management umfasst dabei Leistungen, die als Reaktion beziehungsweise Adaption auf gesundheitliche Veränderungen der Patienten anzuwenden sind.

Wie die folgende Abbildung verdeutlicht, umfasst der Geriatrische Versorgungsverbund ein Geriatrisches Zentrum sowie die mit der umfassenden Versorgung älterer Patienten inhaltlich befassten Institutionen und Einrichtungen.

 

 Geriatrischer Versorgungsverbund

Mit dem Geriatrischen Versorgungsverbund wird eine qualitativ hochwertige Versorgung für geriatrische Patienten angeboten. Gleichzeitig gleicht die Netzwerkstruktur Nachteile des sektoral gegliederten deutschen Gesundheitssystems aus und ist dabei so modular aufgebaut, dass sie trotz Unterschieden in den einzelnen Ländern als Rahmenkonzept dienen kann.