Wir über uns
Der Bundesverband Geriatrie e.V. (BV Geriatrie) ist ein bundesweit tätiger Spitzenverband im Gesundheitswesen und die politische Interessenvertretung der Leistungserbringer der stationären, teilstationären, ambulanten sowie mobilen Versorgung geriatrischer, das bedeutet betagter und hochbetagter und zugleich multimorbider Patienten. Die knapp 400 Mitgliedseinrichtungen mit über 20.000 Betten beziehungsweise Behandlungsplätzen befinden sich in privater, freigemeinnütziger sowie öffentlicher Trägerschaft und stehen unter der Leitung eines Geriaters. Der Verband ist als eingetragener Verein mit 15 Landesbänden organisiert. Zudem bestehen erste Partnerschaften in Österreich und der Schweiz.
Der BV Geriatrie ist an der aktiven Gestaltung des Gesundheitssystems durch die Mitarbeit in der Vielzahl offizieller Gremien und Arbeitsgruppen beteiligt. Der sachgerechte Auf- und Ausbau geriatriespezifischer Versorgungsstrukturen, die Weiterentwicklung von Maßnahmen der Qualitätssicherung und die angemessene Finanzierung der Versorgung geriatrischer Patienten sind Schwerpunkte in der Arbeit des BV Geriatrie. Unter anderem die konsequente Umsetzung des Grundsatzes Rehabilitation vor und bei Pflege" und die demografische Entwicklung sowie ihre Auswirkungen sind dabei maßgebliche Herausforderungen der Zukunft.
Zentrale Themen und Ziele
Die politische Arbeit ist ein Schwerpunkt in den Aktivitäten des BV Geriatrie. Der Verband bringt die Anliegen seiner Mitglieder in allen Phasen gesundheitspolitischer Entscheidungsprozesse ein und vertritt diese gegenüber Institutionen und Akteuren aus Gesundheitswesen, Selbstverwaltung und Öffentlichkeit. Ziel ist es, die fachspezifische beziehungsweise sektorenübergreifende geriatriespezifische Versorgung zu fördern. Als qualitätsorientierter Trägerverband steht der BV Geriatrie für höchste Versorgungsqualität, die durch Visitationen vor und während einer Mitgliedschaft gesichert wird. Das bedeutet, dass einrichtungsspezifische Strukturen und Prozesse begutachtet werden. Dieses Verfahren stellt eine Besonderheit in der Vereinslandschaft dar.
Darüber hinaus ist der Verband Herausgeber des Qualitätssiegels Geriatrie, einem speziellen Qualitätsmanagementverfahren für geriatriespezifische Einrichtungen sowie dem zertifizierten Fort- und Weiterbildungsprogramm "ZERCUR GERIATRIE" für Mitglieder des multiprofessionellen Behandlungsteams. Der BV Geriatrie setzt sich für eine bedarfs- und leistungsgerechte Vergütung im akutmedizinischen, frührehabilitativen und rehabilitativen Bereich ein, unterstützt die Zusammenarbeit der Mitgliedseinrichtungen untereinander, berät seine Mitglieder fachlich-inhaltlich sowie juristisch und ist mit Fachgesellschaften und Verbänden der Leistungserbringer und -träger vernetzt.
Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft beim Bundesverband Geriatrie
Mitglieder des Bundesverbandes Geriatrie können Träger von Einrichtungen sein, die der stationären, teilstationären (zum Beispiel in Tageskliniken) oder ambulanten Behandlung (zum Beispiel geriatrische Schwerpunktpraxen) älterer Menschen dienen. Ihr Aufgabenspektrum umfasst dabei sowohl die Akutbehandlung sowie die (Früh-)Rehabilitation. Dabei steht sowohl die Behandlung altersbedingter Krankheiten und Einschränkungen im Fokus, wie auch die Behandlung akuter Erkrankungen unter besonderer Beachtung und Mitbehandlung der altersbedingten gesundheitlichen Einschränkungen der geriatrischen Patienten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vermeidung oder Minderung insbesondere von Pflegebedürftigkeit, vor allem durch frühzeitige rehabilitative Maßnahmen. Unsere Mitgliedseinrichtungen müssen fachlich mindestens unter ständiger ärztlicher Verantwortung stehen. Der Arzt muss eine spezielle Ausbildung zum Geriater absolviert haben.
Als einer der wenigen Verbände knüpfen wir die Aufnahme neuer Mitglieder an die Erfüllung klar definierter Strukturqualitätskriterien. Das Aufnahmeverfahren sieht eine rund 20-seitige detaillierte Selbstbewertung der Einrichtung vor, die dann im Rahmen einer Visitation vor Ort überprüft wird. Bereits die Mitgliedschaft einer Geriatrie im Bundesverband Geriatrie ist damit ein klarer Beleg für eine qualitätsorientierte Patientenversorgung.
Unsere Mitglieder
Heute zählen wir knapp 400 Träger als Mitglieder. Diese betreiben Kliniken beziehungsweise Einrichtungen mit über 20.000 Betten beziehungsweise Behandlungsplätzen. So sind unter anderem die Mehrzahl der größten Klinikverbünde und -konzerne mit ihren geriatrischen Einrichtungen Mitglied des Verbandes. Die geriatrische Behandlung in unseren Mitgliedseinrichtungen beruht auf einem integrierten Ansatz, der den psychischen und funktionellen Zustand des Patienten wie auch seine soziale und ökonomische Situation berücksichtigt. Ziel ist es, die Selbstständigkeit des älteren Menschen soweit möglich zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen.
Geriatrie ist eine Spezialdisziplin – interdisziplinär und ganzheitlich
Geriatrie, oder auch Altersmedizin, befasst sich mit den spezifischen Erkrankungen oder Unfallfolgen älterer Menschen. Das Besondere an betagten und hochbetagten Patienten ist, dass sie häufig von mehreren Erkrankungen und gesundheitlichen Einschränkungen gleichzeitig betroffen (multimorbid) sind. Die geriatrischen Kliniken und Fachabteilungen arbeiten auf Grundlage einer abgestimmten multidimensionalen geriatrischen Diagnosestellung der verschiedenen Krankheiten und ihrer Zusammenhänge. Darauf aufbauend erfolgt eine altersgerechte medizinische Intervention in Verbindung mit einer rehabilitativen Behandlung.
Der Fokus der geriatrischen Behandlung richtet sich dabei weniger auf eine einzelne (Grund-)Erkrankung oder ausschließlich auf den akuten Behandlungsbedarf. Im Mittelpunkt der Geriatrie stehen vielmehr die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen der verschiedenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus berücksichtigt die geriatrische Behandlung regelhaft auch mögliche Ursachen und Folgen für altersbedingte und -typische Einschränkungen, wie zum Beispiel Stürze. Ziele jeder geriatrischen Behandlung sind die optimale und größtmögliche Wiederherstellung beziehungsweise Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit des geriatrischen Patienten und die Vermeidung von Pflegebedürftigkeit. So werden Patienten nach dem Abschluss einer geriatrischen Behandlung, soweit möglich, zumeist wieder in ihr gewohntes häusliches Umfeld entlassen. Sofern erforderlich, können ambulante und teilstationäre geriatrische Versorgungsangebote die Rückkehr dorthin unterstützen und so ganz auf den individuellen Versorgungsbedarf des Patienten abgestimmt werden. Damit leistet die Geriatrie nicht nur einen messbaren Beitrag zur Eindämmung von Pflegekosten – insbesondere die Lebensqualität, ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die persönliche Selbstbestimmtheit älterer Menschen profitieren von der Arbeit unserer Mitgliedseinrichtungen.