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Ohne Geriaterinnen und Geriater geht es nicht

VERÖFFENTLICHT:

Bundesverband Geriatrie weist auf absehbaren Engpass bei Geriaterinnen und Geriatern hin

Der Bundesverband Geriatrie mahnt die Gesundheitspolitik in Bund und Ländern, die Geriatrie fit zu machen für die kommenden Herausforderungen im Gesundheitswesen. „Während die Babyboomer quasi bereits bei den geriatrischen Akutkliniken und Reha-Einrichtungen anklopfen, setzt auf der anderen Seite der Tür bei den praktizierenden Altersmedizinerinnen und -medizinern die Pensionierungswelle ein“, sagt Dirk von den Heuvel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Geriatrie. „Es bereitet uns große Sorge, dass sich die Politik mit entsprechenden Aus- und Weiterbildungsinitiativen zu viel Zeit lässt.“

Sehenden Auges in die Unterversorgung?

Dem Fachkräftemonitoring 2025 der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zufolge ist die Anzahl der in Kliniken angestellten Ärztinnen und Ärzte zwar seit dem Jahr 2000 auf 212.000 Personen angewachsen. Nichtsdestotrotz hat der Fachbereich der Geriatrie ein Nachwuchsproblem: Einer Umfrage der medizinischen Fachgesellschaften und des Bundesverbandes Geriatrie zufolge werden bis 2035 – also innerhalb von nur 10 Jahren – ca. 50 % der heute tätigen Geriaterinnen und Geriater altersbedingt aus den Krankenhäusern ausscheiden. Wenn also laut Fachkräftemonitoring die Beschäftigten im ärztlichen Dienst derzeit durchschnittlich 41,8 Jahre alt sind, ist das Gros der Altersmedizinerinnen und -mediziner deutlich älter. Van den Heuvel: „Die Geriatrie steuert sehenden Auges auf einen Versorgungsengpass zu.“

Dies umso mehr, weil zusätzlich aufgrund des demografischen Wandels der Bedarf an geriatriespezifisch aus- und fortgebildetem ärztlichen Fachpersonal erheblich ansteigen wird. Es müssen also nicht nur die in den kommen Jahren ausscheidenden Ärztinnen und Ärzte ersetzt werden, sondern auch neue Versorgungskapazitäten aufgebaut werden. Deshalb fordert der Bundesverband Geriatrie eine Ausbildungsoffensive, um diese Entwicklung aufzufangen. Konkret sollte über die Krankenhausplanung ein direkter Zugang zu den Ausbildungsmöglichkeiten in der Geriatrie geschaffen werden. „Zu diesem Zweck muss es nach der Krankenhausreform in allen Bundesländern möglich sein, die Ausbildung zum Facharzt für Geriatrie ohne strukturelle Hürden zu absolvieren“, bekräftigt van den Heuvel.

Ein weiterer wichtiger Schritt wäre die stärkere Sichtbarkeit der Geriatrie im Rahmen der Ausbildung von angehenden Medizinerinnen und Mediziner an den Universitäten. Dies setzt u. a. eine entsprechende Abbildung im Lehrplan voraus. Zudem sollte es regelhaft an allen medizinischen Fakultäten Lehrstühle für Geriatrie geben.

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