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Zercur Geriatrie Fachweiterbildung Pflege ermöglicht staatlich anerkannten Abschluss
Novelliertes Curriculum wird pflegeprofessionellen Regelungen genauso gerecht wie steigenden Herausforderungen
Zercur Geriatrie®, die Fachweiterbildung speziell für die altersmedizinische Pflege, ist novelliert worden. Damit wurde sie nicht nur an die Generalistik der pflegerischen Ausbildung in Deutschland angepasst. Hinzu kommt ein Rahmenlehrplan, der länderspezifisch weiterentwickelt und auf diese Weise zu einer staatlichen Anerkennung führen kann. Zusätzlich werden zukünftig noch mehr Kompetenzen vermittelt, die für die Behandlung der Patientinnen und Patienten wesentlich sind. „Mit diesem Schritt tragen wir dazu bei, geriatrisches Fachwissen weiterzuentwickeln und Pflegende in diesem Bereich zu professionalisieren“, erläutert Dipl.-Pflegewirtin (FH) Andrea Kuphal, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Geriatrie.
Bremen ist Vorreiter bei staatlicher Anerkennung
Das Weiterbildungsprogramm Zercur Geriatrie® wurde 2010 vom Bundesverband Geriatrie und dem Ev. Diakonieverein Berlin-Zehlendorf speziell für Pflegende in der Altersmedizin konzipiert und immer wieder an wechselnde Erfordernisse angepasst. Die erneute Novellierung berücksichtigt das seit 2020 gültige Pflegeberufegesetz (PflBG), die damit einhergehenden inhaltlichen Veränderungen in der pflegerischen Ausbildung in Deutschland sowie das Inkrafttreten der vorbehaltlichen Aufgaben nach §4 PflBG und passt die Dauer der Weiterbildung auf vier Jahre an.
Was die Möglichkeit der staatlichen Anerkennung betrifft, so ist es seit Jahresbeginn möglich, im Land Bremen im Rahmen des „Gesetzes über die Weiterbildung in den Gesundheitsfachberufen“ (BremGfBWBG) die Fachweiterbildung mit einem staatlich anerkannten Abschluss zu beenden. Dazu müssen zu den vorgesehenen 720 Stunden weitere 200 Stunden berufspädagogische Grundlagen absolviert werden. Die Abschlussprüfung wird dann bei einer landesrechtlich anerkannten Weiterbildungsstätte abgelegt.
Inhalte auf Qualifikationsniveau 5 (DQR)
Da Zercur einen Beitrag leisten will, um geriatrisches Fachwissen weiterzuentwickeln, soll es zukünftig ebenfalls möglich sein, die Fachweiterbildung Pflege in pflegerischen Bachelorstudiengängen anzuerkennen. Hierfür wurden Credit Points eingeführt. Nicht zuletzt sollte die Fachweiterbildung zukünftig besser in die Tarifstruktur eingeordnet werden können, was durch die Entsprechung der „DKG-Empfehlung für pflegerische Fachweiterbildungen“ erreicht wurde.
Schließlich wurden die fachlichen Inhalte überarbeitet. Neben rein wissensbasierten Lehrinhalte werden auch anwendungsorientierte, praxisnahe Methoden sowie die Fähigkeit zu Wissenstransfer plus Selbstreflexion vermittelt. So erwirbt eine Pflegefachperson beispielsweise die Kompetenz, bei der Entscheidung über pflegerische Maßnahmen nicht nur den Patienten, sondern auch dessen Angehörige bzw. soziales Umfeld zu berücksichtigen sowie seine Lebens- und Wohnsituation zu integrieren. Insgesamt ist die Fachweiterbildung in das Qualifikationsniveau 5 des Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) einzuordnen. „Der Bedarf an spezialisierter Pflege sowie Betreuung älterer Menschen wächst demografiebedingt erheblich. Die novellierte Zercur Geriatrie® Fachweiterbildung Pflege gibt Pflegenden die notwendigen Kenntnisse an die Hand, um den komplexen Herausforderungen im Pflegealltag gerecht zu werden“, resümiert Kuphal.