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Landesverband Niedersachsen

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Niedersachsen – zweitgrößtes Flächenland der Bundesrepublik Deutschland, in der Einwohnerstatistik jedoch erst an vierter Stelle – blickt auf eine vergleichsweise lange Tradition geriatriespezifischer Versorgung zurück und war eines der ersten Bundesländer, in denen geriatriespezifische Modellkliniken verwirklicht wurden. Dabei hat Niedersachsen seit den späten 1980er Jahren konsequent den Aufbau von sogenannten "Geriatrischen Zentren", das heißt von Kliniken und Abteilungen mit akutgeriatrischer Krankenhausbehandlung und integrierter stationärer geriatrischer Rehabilitation, verfolgt. An vier Standorten, Großstädten beziehungsweise Ballungsräumen, entstanden zudem geriatriespezifischer rehabilitative Tageskliniken.

Mit Einführung des fallpauschalbasierten Vergütungssystems (DRG-System) im Jahr 2004 begannen zahlreiche Kliniken, sich der akutgeriatrischen Versorgung zuzuwenden und Abteilungen gemäß den Prozess- und Strukturvorgaben des DRG-Katalogs aufzubauen, um die geriatrisch-frührehabilitative Komplexbehandlung abrechnen zu können. Dies hatte eine deutliche Veränderung der geriatrischen Versorgungsstrukturen in Niedersachsen zur Folge: So bestehen heute in zirka einem Viertel aller niedersächsischen Krankenhäuser akutgeriatrische Behandlungsangebote mit sehr unterschiedlichen Strukturen und Größen. Laut Weißer Liste wurden im Jahr 2013 an 49 Kliniken geriatrisch-frührehabilitative Komplexbehandlungen durchgeführt. Diese Kliniken unterscheiden sich in ihren Behandlungskapazitäten deutlich, so reicht die Anzahl der vorhandenen Betten von vier bis zu 77 Betten. Zudem existieren zwölf stationäre geriatriespezifische Reha-Einrichtungen, von denen vier zusätzlich ein tagesklinisches Behandlungsangebot vorhalten. Neben den bereits beschriebenen geriatriespezifischen Zentren haben sich geriatriespezifische Behandlungseinheiten in zahlreichen stationären Einrichtungen entwickelt, die mancherorts geriatrischen Abteilungsstatus innehaben, jedoch an anderen Stellen ausschließlich der Durchführung geriatrisch-frührehabilitativer Komplexbehandlungen dienen.

Die Veränderung der Altersstruktur in Niedersachsen lässt erwarten, dass bis zum Jahr 2031 zirka 29 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein werden. Diese Entwicklung lässt für die Zukunft auf einen steigenden Versorgungsbedarf der älter werdenden Bevölkerung schließen. So wird die Zahl der Patienten, die eine geriatrische Versorgung benötigen, auch in Niedersachsen zukünftig ansteigen. Die zu erwartende Zunahme geriatrischer Patienten und die Vielzahl sogenannter geriatrischer Syndrome macht daher den Auf- und Ausbau fachspezifischer Abteilungen an nahezu jedem Allgemeinkrankenhaus erforderlich, sodass mit Beginn der Versorgung in der Notfallaufnahme Patienten mit geriatrischem Risikoprofil frühestmöglich erfasst werden. So ist zu gewährleisten, dass geriatrische Patienten nach einer individuell abgestuften Diagnostik, konsiliarischen Beurteilung und Beratung bei Bedarf einer fachspezifischen Behandlung in der geriatrischen Abteilung oder – sofern erforderlich – auch einer geriatriespezifischen-frührehabilitativen Komplexbehandlung zugeführt werden können.

Bis vor wenigen Jahren kam in Niedersachsen auf 117.000 Einwohner ein Geriater, während andere Bundesländer eine bis zu fünfmal höhere Versorgungsdichte aufwiesen. Trotz einer leichten Verbesserung dieses Verhältnisses ist die Versorgungsdichte in Niedersachsen im bundesweiten Vergleich weiterhin unterdurchschnittlich. Niedersachsen verfügt bis zum heutigen Tag nicht über ein Geriatriekonzept der Landesregierung. Der Landesverband Geriatrie Niedersachsen hat im März 2012 in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Migration seine Vorschläge für eine künftige Geriatriekonzeption des Landes Niedersachsen vorgestellt. Grundlage dieser Vorschläge waren das vom Landesverband Geriatrie Niedersachsen vorgelegte Konzept "Altersmedizin in Niedersachsen 2008/Neuauflage 2012" sowie die vorherige Auflage des "Weißbuchs Geriatrie", herausgegeben vom Bundesverband Geriatrie e. V. (2010). Hieraus leiten sich aus der Perspektive des Landesverbandes Geriatrie Niedersachsen die folgenden Anforderungen und Vorschläge für eine wohnortnahe flächendeckende Versorgung geriatrischer Patienten in Niedersachsen ab:

  • Ausbau akutgeriatriespezifischer Abteilungen an Krankenhäusern unter Berücksichtigung der demografischen Situation des jeweiligen Landkreises zur Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung
  • Aufnahme geriatrischer Abteilungen in den niedersächsischen Krankenhausplan mit Planung von Mindestgrößen unter Berücksichtigung der Qualitätsanforderungen der Fachverbände/Fachgesellschaften sowie des Bundesverbandes Geriatrie
  • Weiterentwicklung bestehender geriatriespezifischer Zentren (damit verbunden auch deren Krankenhausabteilungen) zur Förderung der sektoralen Vernetzung sowie der Fort- und Weiterbildung aller in der Altersmedizin engagierten Berufsgruppen
  • Einbindung der Krankenhausabteilungen in die Weiterentwicklung vernetzter abgestufter Strukturen im Sinne geriatriespezifischer Versorgungsverbünde mit weiteren Segmenten wie stationären beziehungsweise teilstationären Rehabilitationsangeboten, geriatriespezifischen Tageskliniken, Institutsambulanzen, Schwerpunktpraxen

Ansprechpartner:

Herr Ansgar Veer
Kfm. Sprecher
St. Bonifatius Hospital gGmbH
49808 Lingen / Ems
Tel.: 0591 / 9101 - 201
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Herr Dr. med. Martin Stolz
Ärztlicher Sprecher
Klinikum Region Hannover
30851 Langenhagen
Tel.: 0511 / 7300 - 301
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